Ouzo ist in der Klassifikation eine Spirituose mit Anis, auch Anisées genannt. Wegen seiner Süße wird er immer wieder fälschlicherweise zu den Likören gezählt. Allerdings muss ein Likör wenigstens 100 Gramm Zucker pro Liter aufweisen, während Ouzo maximal 50 Gramm Zucker beinhalten darf. Als Grundlage dient reiner Alkohol, zumeist Ethanol. Die Herkunft des Namens "Ouzo" ist nicht wirklich bekannt, hängt aber wahrscheinlich mit der geografischen Geschichte zusammen. Der wichtigste Bestandteil ist natürlich Anis bzw. die Anissamen. Daneben können auch Fenchelsamen sowie Mastix, das Harz des Mastix-Pistazienbaums enthalten sein. Der Alkoholgehalt muss mindestens 37,5 Prozent betragen.
Die Geschichte des Ouzos ist wahrscheinlich auch mit dessen Namensgebung verbunden. Der wahrscheinlichsten Variante nach ist der griechische Anisschnaps aus dem osmanischen Raki entstanden. Dafür spricht die türkische Bezeichnung von Traubensud, aus dem der Raki hergestellt wird: Üzüm. Im Verlauf des Griechisch-Türkischen Krieges wurden demnach die Rezepturen von flüchtenden Griechen ins Mutterland Griechenland getragen. Eine dem Volksglauben entnommene Vermutung verweist auf den damaligen Export in Holzkisten, die oftmals nach Marseille verschifft wurden und die Aufschrift "zur Verwendung in Marseille" - "Uso di Marsiglia" aufwiesen. Obwohl es also beim Ursprung des Namens keine Gewissheit gibt, gilt Raki als die Spirituose, aus welcher der Ouzo hervorging.
Das alkoholische Anisgetränk ist nicht nur das Nationalgetränk der Griechen. Es darf laut EU-Verordnung ausschließlich in Griechenland und Zypern hergestellt werden. Der Zuckergehalt muss dabei 50 Gramm pro Liter Alkohol betragen und das Alkohol-Volumen 37,5 Prozent. Hier ist auch die traditionelle Herstellungsweise festgelegt. Der Ouzo darf in maximal 1.000 Liter fassenden Kupferkesseln destilliert werden. Zunächst werden die Zutaten wie Anis- und Fenchelsamen, aber auch der Mastix in den Ethanol-Alkohol eingelegt, dann beginnt das Brennen bzw. Destillieren. Dabei wird das Destillat bei der Ouzo-Herstellung in drei Teile eingeteilt: Kopf-, Herz- und Schwanzstück; bei uns auch als Vorlauf, Herzstück und Nachlauf bekannt. Der hochwertige Ouzo-Brand entsteht dabei ausschließlich aus dem Herzstück. Vor- und Nachlauf werden als minderwertiger Ouzo verkauft, zu erkennen an der Abfüllung in Zweiliterflaschen. Dabei ist oftmals noch nicht das Herzstück aus dem ersten Destillat das hochwertigste Anis-Getränk. Feinster Ouzo kann mehrfach destilliert werden. Außerdem ist auch langsames Destillieren ein Qualitätsmerkmal. Darüber hinaus kann dieses hochwertige Destillat noch jahrelang gelagert werden zur vollendeten Reifung, bevor es in den Verkauf gelangt.
Die Trinkgewohnheiten gehen bei dem griechischen Nationalgetränk je nach Land weit auseinander. Das ist deshalb erwähnenswert, weil beispielsweise der Ouzo-Konsum in Deutschland höher als in Griechenland ist. In Deutschland wird die Anis-Spezialität zumeist pur und eiskalt serviert. Im Heimatland Griechenland hingegen wird er nach Belieben mit Wasser verdünnt oder auf Eis getrunken. Auch trinken ihn die Griechen gerne im Kaffee. In Deutschland ist er ein typischer Digestif, wird also nach dem Essen gereicht. In Griechenland ist er nicht nur Aperitif, sondern wird auch zum Essen getrunken. Wird Ouzo als Aperitif gewählt, kommt er zusammen mit Mezes, diversen Vorspeisen. Aber auch als Longdrink ist er sehr beliebt mit verschiedenen Säften wie Orangensaft. Als Cocktail sehr beliebt ist er als Ouzo-Blue mit Orangenlikör und Zitronensaft, aber auch Kokkino, dann mit Grenadinensaft. Ebenfalls ein typischer Ouzo-Cocktail ist Ouzo-Amaretto.
Für die Zutat Ouzo wurden noch keine Fotos hochgeladen. Mach den Anfang und gestalte die Cocktaildatenbank mit! Foto hochladen